Im September habe ich im Saarland den Jurypreis der “St. Ingberter Pfanne” gewonnen, gemeinsam mit Fatih Çevikkollu. Der Preis der Jugendjury ging an Jean-Philippe Kindler, der Publikumspreis an Quichotte.
Die Jury sagt:
„Sein Stand-Up beflügelt unser Kopfkino und lässt uns Tränen lachen. Wir sind einfach hingerissen von den vielen clipartigen Rollen, in die er schlüpft. Er ist originell, gesellschaftskritisch und er spielt fantastisch“.
Die Saarländische Zeitung schreibt:
“Mit Prophezeiungen sollte man vorsichtig sein. Hatten wir nicht nach dem zweiten Wettbewerbstag geunkt, ein potenzieller Feminismus-Preis der Pfanne ginge bestimmt an Jean-Philippe Kindler? Jetzt machte ihm Florian Hacke am dritten Abend diese Anwartschaft glatt streitig. Hacke erregte sich am Dienstag jedoch nicht über die Vorherrschaft männlicher Teilnehmer beim diesjährigen Kleinkunstfestival, sondern zürnte als Vater einer Tochter: als Mann, der aus persönlicher Betroffenheit zunehmend sensibler wird für die immer noch existierenden Rollenzuschreibungen, die offene Diskriminierung und Reduzierung von Mädchen und Frauen.
„Hasenkind du stinkst“ heißt das Programm, bei dem Hacke als permanent belächelter und bevormundeter Papa in Elternzeit unterwegs ist. Der Stand-Up-Comedian und Poetry Slammer ist eigentlich gelernter Schauspieler, und das merkt man: Hacke verfügt über beträchtliche Mittel der Darstellung. Er weiß genau, wie er seine sonore Stimme und seinen Körper einsetzt, kann auf Knopfdruck Stimmungen und Gefühle provozieren und beeindruckt außerdem mit perfekter Dramaturgie beim Wechsel zwischen Prosa und Lyrik und beim Einbau von Spoken-Word-Elementen wie etwa Rap. Chauvinistische Papakurs-Teilnehmer, überkorrekte Spielplatz-Glucken, Impf-Gegner, Heile-Welt-Kinderbücher, Germany‘s next Topmodel – Hacke schlägt drauf, zynisch, bissig, raffiniert. Wunderbar auch seine erhellende zeitgenössische Version eines Grimm‘schen Märchens im Slang bildungsignoranter Tussi-Teenies.
Ein kritischer, inhaltlich wie formal wuchtiger Auftritt, für den es verdiente Bravo-Rufe hagelte.”